Frühling am Lago Maggiore
29.03.- Orta mit Ortasee u. Sacro Monte
Ab 7.30 Uhr gibt es Frühstück. Man muss sich zuerst umschauen, wo die Zutaten zu einem guten Start in den Tag zu finden sind. Es gibt alles was man braucht und erstaunlicherweise sehr gutes Brot und eine reichlich ausgestattete Müslitheke. Solchermaßen gut gerüstet treffen wir uns um 9 Uhr am Bus. Peter stellt uns Marcia vor, die uns die nächsten Tage begleiten wird. Zunächst hat Peter zu tun, seinen Bus aus der engen Einfahrt auf die Straße zu bringen. Unser Ziel heute ist Stresa, die Altstadt und der dortige Wochenmarkt. Auf dem Weg dorthin erzählt uns Marcia von dem Granitabbau in Baveno, der dem Ort Möglichkeiten eröffnete seine Wege und die Strandpromenade mit Granitplatten auszustatten. Die weniger schöne Seite ist die weithin sichtbare hässliche Wunde am Berg. Wir haben einen schönen Blick auf die Isola Bella und Isola dei Pescatori und auf den Hausberg von Stresa, den 1491 m hohen Mottarone, auf dem noch die letzten Schneereste zu sehen sind. Die früher eher bescheidenen Verhältnisse dieser Gegend änderten sich mit dem Bau der Simplonpassstraße zu Beginn des 19 Jahrhunderts. Mit dem Tourismus begann eine neue Epoche. Die beiden Luxushotels in Strandnähe zeugen davon.
Der Wochenmarkt ist überschaubar, dennoch hübsch anzusehen in den alten Gassen und es findet sich immer eine nette Kleinigkeit, die zum Kauf verführt. 10.30 Uhr fahren wir auf der Uferstraße am Lago entlang in Richtung Orta. Nun ist Marcia, die charmante und sehr kompetente Reiseleiterin am Mikrofon. Wir erfahren, dass der See 200 m über üNN liegt, 64 km lang und 2,5-12 km breit ist und an der tiefsten Stelle 372 m misst. Die Temperatur maximal 19°-20° beträgt. Wir passieren hübsche Orte und bewundern immer wieder Kameliensträucher- und Bäume, von denen es 1000 verschiedene Sorten geben soll. Sie erzählt uns von der Villa Fedora, deren Garten sich bis zum Strand erstreckt und von 30 Granitbrüchen in verschiedenen Farben. Außerdem wird Marmor, Speckstein und Paragneis abgebaut. Aus letzterem werden die Dachplatten der alten Steinhäuser gefertigt. Bei Verbania verlassen wir den See in Richtung Orta San Giulio. Der Ort ist an einen Berg gebaut und sein Name stammt vom lateinischen hortus conclusus (geschlossener Garten), da er von Hügeln und früher noch mit einer Mauer umgeben war. Orta San Giulio ist autofrei, deshalb fährt Peter den Bus auf einen Parkplatz, auf halber Höhe zum heiligen Berg von Orta San Giulio, dem Sacro Monte. Ein Blickfang am Ortseingang, die Villa Crespi, ein Hotel. Von dort geht der größte Teil der Gruppe mit der Reiseleiterin zu Fuß hinauf, während die anderen mit Kleinbussen auf den Berg chauffiert werden. Hier oben wird Franz von Assisi verehrt. Zwanzig Kapellen erzählen zum Teil mit lebensgroßen Figuren von seinem Leben. Eine besonders eindrucksvolle Aussicht hat man auf den Ortasee und die Insel San Giulio. Der See ist 13,4 km lang, 1,6 km breit und seine tiefste Stelle beträgt 143 m. Man sagt es sei der romantischste See Italiens 270 m üNN. Ein besonderes Schauspiel bieten uns Wasserflugzeuge, die ständig über unsere Köpfe hinweg in den See eintauchen, um die nasse Fracht aufzunehmen, um, wie wir hören, einen Waldbrand in den Bergen zu bekämpfen. Mittlerweile meldete sich der Magen. Die Laufgruppe steigt hinunter nach Orta San Giulio, vorbei an der Kirche Maria Assunta bis hin zur Piazza Mario Motta und die Kleinbusgruppe fährt. Die Sonne scheint und wir haben genügend Zeit. In bester Laune nutzen wir die Gunst der Stunde