Radwanderwoche Altes Land
2. Radtag
Stade ist vorgesehen, ca. 40 km Hinweg + Stadtführung, na denn!
Heute Morgen gegen 6.00 Uhr hatte es nur 4°C.
9.00 Uhr Abfahrt, kurzes Stück entlang der Bundesstraße bis Eilendorfmoor, um Buxtehude herum, Dammhausen, Neukloster, Horneburg (schreckliches Pflaster). Kurz danach eine kleine Pause. Es ist ziemlich frisch und einige ziehen sich wärmende Jacken an. Der Weg führt durch den Wald an der S-Bahn-Linie entlang. Wir kommen gut voran und haben deshalb Zeit zu einem Abstecher hinauf zum Schloss Agathenburg, dem heutigen Kulturzentrum und Sitz des Amtes für Kultur und Archäologie des Landkreises Stade. Dachdecker sind gerade dabei das Dach eines großen Nebengebäudes zu renovieren und mit Reet einzudecken, sehr interessant für uns.
An der Bahn entlang radeln wir weiter bis Stade und stellen am Hafen unsere Räder ab. Nun ist Mittagspause bis zum Beginn der Stadtführung. 11.40 Uhr 30 km. Am Fischmarkt finden wir einen schönen Platz vor einem kleinen Lokal mit Blick auf die malerischen Häuser am alten Hafen und verzehren mit Genuss Heringe verschiedener Machart.
13 Uhr, vor dem I-Point werden wir von Frau Ingrid Albrecht-Marxen begrüßt, die versucht uns Stade etwas näher zu bringen. Die Stadt liegt auf einem Geestsporn der Stader Geest d.h. auf der Moräne eines sich zurückziehenden Gletschers, die sich am Spiegelberg bis zu 14,5 Meter über die Marsch des Elbstromurtales erhebt. Sie gibt uns auch eine Erklärung für die Bezeichnung "Altes Land". Durch die hoch entwickelte Wasserbaukunst der Holländer wurden bereits im 12. Jahrhundert Deiche gebaut, das Land entwässert und urbar gemacht. Die erste und zweite Meile klappte recht gut, während die dritte Meile einen längeren Zeitraum in Anspruch nahm und man deshalb wohl die beiden ersten Abschnitte als "Altes Land" bezeichnete. Stade liegt an der Schwinge und war früher Hansestadt und zunächst bedeutender als Hamburg. Durch einen Betrug verlor sie das Privileg, d.h. sie wurde "verhanst".
Durch die veränderten Bedingungen des Welthandels verloren die Hansestädte ohnehin ihre Bedeutung. Seit 2009 darf Stade wieder Hansestadt nennen. Nach einem verheerenden Brand 1659, wurde die Stadt in den alten Strukturen wieder aufgebaut. Im Rathaus können wir einen Miniaturaufbau der ursprünglichen Stadt sehen. Wir besichtigen die St. Cosmae Kirche mit der bekannten Arp Schnitger Orgel und haben im alten Hof des Johannisklosters einen schönen Blick auf den Kirchturm. 14.35 Uhr, Ende der Führung.
Für die Rückfahrt wählen wir eine andere Route, immer am Deich entlang. Bis 8,50m über NN hoch und bis zu 53m breit sind die Deiche heute und wir sehen endlich mal große Schiffe auf der Elbe. Auf der anderen Seite gepflegte Obstplantagen. Hurra! Der Wind bläst kräftig von hinten. Es rollt super und bald sind wir am Fähranleger in Lühe und genehmigen uns dort eine kleine Kaffeepause. Danach am Damm entlang bis Jork. Wir halten beim I-Point, einige versorgen sich mit neuem Prospekt- und Kartenmaterial und andere füllen ihre Getränkevorräte auf. 18.10 Uhr fahren wir nach ca. 70 km in den Ovelgönner Hof ein. Gerade noch genügend Zeit zum Duschen und sich für das Dinner zu präparieren.