Wildes Monbachtal

Sonntag,den 17.08.2014
Wanderstrecke: 10km, Gehzeit: 3 Stunden


Organisation:  Horst Burtchen
Bericht:  Ellen Weida
Foto: Heinz Geggus
Karlheinz Weida
Im Vorfeld musste der Tourleiter Horst Burtchen zuerst das logistische Problem der Anreise bewältigen, da durch umfangreiche Baumaßnahmen an den Gleisen eine Anbindung direkt von Weingarten nicht möglich war. So starten wir unsere Tour an der Walzbachhalle; 13 Personen zunächst mit dem Auto bis zum Bahnhof nach Durlach. 9 Uhr 23 mit dem Zug nach Pforzheim und von dort, in einer angenehmen Fahrt durchs liebliche Nagoldtal bis Bad Liebenzell. Es ist 10 Uhr 10, die Temperatur ist perfekt zum Wandern, die Sonne scheint, was will man mehr. Gleich nach dem Bahnhof steigt die Straße an und ermöglicht uns einen Blick auf die Burg Liebenzell und den Ort Bad Liebenzell. Die Fotopause nimmt Horst wahr, uns ein bisschen über die Geschichte zu informieren. Die Burg ist in 450 m Höhe ü. NHN(Normalhöhennull) auf einem abfallenden Bergsporn am Hang des Schlossbergs errichtet. Sie war einst die Bedeutendste des württembergischen Schwarzwaldes. Im 12. Jahrhundert erbaut, werden 1196 die Grafen von Eberstein als Besitzer erwähnt. Im 16. Jahrhundert zerstört und 1954 wieder aufgebaut. Heute ist sie Jugendbildungs- und -tagungsstätte der Akademie für politische Bildung und internationale Jugendbegegnungen.
Bad Liebenzell liegt westlich der Landesmitte von Baden-Württemberg im Nagoldtal. Das Gemeindegebiet hat eine Höhenlage von 320 bis 716 m und umfasst die ehemaligen Gemeinden Möttlingen, Beinberg, Maisenbach, Monakam, Unterhaugstett und Unterlengenhardt. Im Jahr 1091 schenkte - wie dem Hirsauer Codex zu entnehmen ist - der Edle Hugo von Ostelsheim dem Kloster Hirsau eine "Hube Land zu Chele". Dies war die erste urkundliche Erwähnung Bad Liebenzells. 1384 tritt sie erstmals als Stadt auf. 1604 verkaufte Markgraf Friedrich von Baden Stadt und Amt Liebenzell an Herzog Friedrich von Württemberg. Seither ist die Stadt württembergisch. 1926 wurde die Umänderung des Namens in Bad Liebenzell genehmigt, was aus der starken Entwicklung der Stadt zum Heilbad und Kurort resultierte. In den Jahren 1964 - 1968 wurde die bis heute als Prunkstück Bad Liebenzells bezeichnete Paracelsus-Therme errichtet und 2011-12 großzügig renoviert.
Wir lassen Stadt und Burg hinter uns und steigen auf breiten Forstwegen in den Wald hinauf. Nicht lange hat es gedauert bis Alfred einen erstaunlich großen und schönen Pfifferling entdeckt hat. Wenn man den Experten glauben kann, soll es ein gutes Pilzjahr geben. Die ersten Rückfragen, bezüglich der angegebenen und angezweifelten 100 Höhenmetern, werden laut, als sich der Wald öffnet und buchstäblich aus dem Nichts die Ortschaft Unterhaugstett auftaucht. Von Wald umgeben, eine Oase der Stille. Wir gehen vorbei an der ev. Christuskirche, sehen sehr schöne Häuser und gelangen auf dem Wanderweg zum Parkplatz der Golfer. Einer der Wanderer zählt nicht weniger als 10 Porsches, ob da ein bisschen Neid herausklingt? Ein herrliches grünes Terrain wechselt mit Wald ab, bis unser Weg dann wieder gänzlich im Wald verschwindet. Kurz vor Monakam, es ist schließlich 12 Uhr, fordert der Magen Wegezoll. Wir finden zwei Parkbänke und genießen unser Vesper, die halbstündige Pause und das Dessert von Christa.