Radwandern rechts und links des Oberrheins
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27.06. 8.30 Uhr der sportliche Teil der Gruppe macht sich auf nach Freiburg. Mehr als 80 km Rad fahren und zwei Stunden Stadtführung, ist nicht Jedermanns Sache. Ellen und Karlheinz legen den Teil nach Hausen mit dem Auto zurück und klinken sich dann bei Radlern ein. Weitere fünf Personen fahren mit der Bahn. Hier hat Erika die Initiative ergriffen und den Part von dem verhinderten Bahnexperten Walter Ehrmann übernommen. Die Radlergruppe hat bereits 25 km hinter sich, als sie in Hausen eintreffen. Über Munzingen, Tiengen machen wir vor Freiburg noch einmal eine Pause. Es beginnt leicht zu regnen. 11.25 Uhr Ankunft am Bahnhof Freiburg 44,3 km. Wir stellen die Räder ab und treffen in der Bahnhofshalle die Bahnfahrer. Mittlerweile regnet es ganz ordentlich. Wir haben Pause bis 13 Uhr. Nach dem Mittagessen in einem italienischen Restaurant hört auch der Regen auf und wir können mit der Stadtführung beginnen. Frau Anne Schmieder-Matten stellt sich vor. Sie erklärt uns die Altstadt von Freiburg an Hand eines Stadtplans am Bahnhof und gibt uns mit der Form einer Ritter Sport Schokolade, eine Eselsbrücke an die Hand. Die launische Art der Frau Schmieder-Matten gefällt mir, aber ich habe auch kritische Stimmen gehört. Sie zeigt uns das Lieblingscafé von Jogi Löw. Freiburg, Stadt der Radfahrer, prima- aber als Fußgänger einer Gruppe lebt man gefährlich! Wir gehen am Colomboschlössle vorbei und erfahren etwas über seine Geschichte. Den ersten Stopp machen wir vor dem alten Rathaus aus dem 16. Jahrhundert, wo wir Zeugen einer Hochzeit werden. Sie macht uns auf die "Bächle", die Freiburg durchziehen, aufmerksam und erzählt über die zahlreichen und sehr unterschiedlichen Partnerstädte, von denen die iranische Stadt Isfahan, die Ungewöhnlichste ist. Wir streifen das Martinstor und gelangen auf den Münsterplatz. Hier gilt unsere Aufmerksamkeit zuerst dem Historischen Kaufhaus am Münsterplatz. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass auf dem Münsterplatz von Montag bis Samstag Markt abgehalten wird, was bei den Freiburgern sehr bliebt ist. Freiburg zählt derzeit 210 000 Einwohner und das Münster ist der Bischofssitz von Erzbischof Zollitsch. Das Münster wurde ursprünglich als Bürgerkirche errichtet und hat deshalb nur einen Turm. Der 116 m hohe Turm überragt alle Gebäude der Stadt. 1513 eingeweiht, beherbergt die Kirche zahlreiche Kunstwerke wie den Hochaltar, dessen Seitenflügel zum umklappen sind. Sie besitzt 4 Orgeln mit insgesamt 10 250 Pfeifen. Die mittelalterlichen Glasfenster, die teilweise von den Handwerkerzünften gestiftet wurden, waren während des Krieges ausgebaut und sind so unversehrt geblieben. Über die Schusterstraße gelangen wir zur Herrenstraße, in der die Geistlichen wohnen. Das Wohnhaus von Erzbischof Zollitsch befindet sich ebenfalls hier. Wir kommen durch die Münzgasse zur Konviktstraße, die mit Glyzinien überspannt ist und für das herrliche Ambiente einen Preis erhalten hat. Weiter ging's durchs Schwabentor zur Dreisam. Dort erklärt Frau Schmieder-Matten das System der Bächle und stellt uns das Berufsbild des Bächleputzers vor. Am Augustiner Platz endet dann die Führung. Wir gehen schnell zurück zum Bahnhof und den Rädern. 15.09 Uhr beginnt die Rückfahrt nach Hausen, dort trennt sich die Gruppe wieder von den beiden Autofahrern. Die Radlergruppe ist um 18 Uhr am Hotel nach 83,6 km, gerade noch rechtzeitig vor dem nächsten Wolkenbruch. Nach dem Nachtessen herrscht heute eine besonders gute Stimmung, vor allem am "blauen" Tisch. Die "Neuen" entpuppen sich als Stimmungsmacher, der Gruppe tut's gut.