Radwandern rechts und links des Oberrheins
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26.06. Beim Frühstück erfahren wir, dass vier von uns einen Ruhetag einlegen möchten. Alle anderen sind mit von der Partie. Das heutige Ziel ist Breisach. Abfahrt 9 Uhr. Wir nehmen zunächst nicht den Rheinradweg den wir schon kennen, sondern die Route in der Ebene zwischen Rhein und den Ausläufern des Südschwarzwaldes. Zienken, Grißheim, Bremgarten, Hartheim. In Grezhausen biegen wir auf das letzte Teilstück des Rheinwegs bis Breisach ein. Schon von weitem sieht man die herrliche Kulisse mit dem hoch oben thronenden Münster. Am Ortseingang gibt es eine günstige Möglichkeit die Fahrräder abzustellen und in kleinen Gruppen wird die Stadt erkundet. 11.25 Uhr 32,5 km. Nach einem kleinen Imbiss besteigen wir den Münsterberg. Breisach hatte schon im Jahre 1139 ein eigenes Wappen und gegen 1300 wurde eine Festungsmauer gebaut. Es handelt sich um eine mittelalterliche Stadt, was man auf dem Münsterberg auch sehr schön sehen kann, denn dort sind viele alte Gebäude erhalten. Der Ausblick vom Münsterberg aus ist phantastisch. Man hat eine tolle Übersicht über die Stadt, den Rhein, den Eckartsberg, den angrenzenden Kaiserstuhl, den Schwarzwald, die Vogesen und an machen klaren Tagen sogar die Alpen. Das Münster selbst wurde um 1200 erbaut und ist berühmt für seine Innenmalereien und seinen holzgeschnitzten Altar von dem Künstler H.L. Wir gehen wieder hinunter in die Stadt. Als die Alliierten im Frühjahr 1945 bei Breisach den Rhein überquerten, wurde die Stadt durch Artilleriefeuer zu 85 Prozent zerstört. Die Häuser wurden weitgehend im traditionellen Stil wieder aufgebaut, um das alte Stadtbild zu erhalten. 13.30 Uhr treffen wir uns zur Rückfahrt. Über die Rheinbrücke gelangen wir ins Elsass. Bei Vogelgrün finden wir eine nette Anwohnerin, die uns mit ihrem PKW vorausfuhr, um uns wieder auf die rechte Spur zu bringen. Algolsheim, Obersaasheim, Heiteren, Balgau, Fessenheim, Blodelsheim, Rumersheim, lauter beschauliche kleine Ortschaften, sehr gepflegt mit hübschen Blumen und schön gestalteten Ronds-Points. Wir kommen an unendlichen Maisfeldern vorbei, immer wieder die Kulisse des Südschwarzwaldes vor Augen. 14.15 Uhr Pause 8 km vor Fessenheim. In dieser idyllischen Landschaft vergisst man fast, welcher Bedrohung die Region durch das AKW Fessenheim ausgesetzt ist. Leider erschließen sich uns die Beschilderungen der Radwege nicht immer und unsere Vorausfahrer entwickeln eigene Ideen. Nach einem Ritt, kreuz und quer über unbefestigte Wege, landen wir schließlich in einem Neubaugebiet, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Über eine Baustellte, die Straße wird neu trassiert, müssen wir uns ca. 200 m über Kieselsteine kämpfen, bis wir Chalampé und schließlich Neuenburg erreichen. 16.20 Uhr 69,2 km. Am Hotel werden wir von den zu Hause gebliebenen um Margarete und Heidi mit "Hugo" empfangen. Als hätten sie geahnt, dass wir für die schlechte Wegstrecke zum Schluss etwas Aufmunterung nötig haben. Die Radler hat es gefreut! Wir resümieren, dass wir freundlichen Autofahrern im Elsass begegnet sind und dass viele Wege nach Rom führen. Elisabeth besuchte mit dem Rad das Thermalbad in Bad Bellingen, während die anderen einfach nur Pause machten und das schöne Wetter genossen.