An diesem Abend gingen die meisten Wintersportbären später als gewohnt zu Bett, zumal die Wetterfrösche für den letzten Skitag eher trübes Wetter mit Schneefall vorhergesagt hatten.
Der Freitagmorgen begann mit einem Schock: während des Tiroler Abends waren Einbrecher in das Hotel eingedrungen und hatten zwei unserer Bären sowie den Hotelchef bestohlen. Polizeibeamte waren bereits im Hotel, sicherten Spuren und führten Befragungen durch um den Tathergang zu klären. Dieser Vorfall drückte sichtlich auf die Stimmung bei allen Wintersportbären und führte teilweise zu Änderungen oder Verzögerungen des ursprünglich geplanten Tagesablaufs, so dass es die meisten Bären an diesem Tag ruhig angehen ließen. Der Tagesbeginn hatte schon genug Nerven gekostet! Als die Polizei ihre Arbeit beendet hatte, gingen die meisten Alpinbären noch ein wenig auf die Piste, während einige Fußgänger- und Langlaufbären dem örtlichen Bauernlädchen mit Tiroler Spezialitäten einen Besuch abstatteten oder einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Brixentaler Ache unternahmen. Bei der Rückkehr ins Hotel erwartete die Bären dann doch noch eine gute Nachricht an diesem Tag: die bestohlenen Bären bekommen ihren Schaden von der Hotelversicherung ersetzt. Das hob die Stimmung in der Bärengruppe spürbar. Und als sich am Nachmittag mehrere Alpin-, Fußgänger- und Langlaufbären im Café Salvena zu Kaffee und Kuchen trafen, war die Atmosphäre bereits wieder merklich gelöst. Glücklicherweise waren keine weiteren Aufregungen mehr zu verzeichnen, so dass der Tag bei den Bären harmonisch ausklang und sich die gesamte Bärengruppe am nächsten Tag auf den Weg zurück nach Weingarten machte.
Und welche Forschungserkenntnisse konnten nun aus dieser Woche unter Wintersportbären gewonnen werden? Bei gemeinsamen Aktivitäten aller Bären, der Nahrungsaufnahme und beim gemeinsamen Spiel sind Gattungsgrenzen unerheblich. Gelegentliche Rangordnungskämpfe, in der Regel zwischen einem Männchen und einem Weibchen, verlaufen meist ohne Verletzungen. Besonders Leitbär Peter und seine Bärin Andrea hatten durch ihr vorausschauendes, planendes und sorgendes Verhalten einen großen Anteil an dem harmonischen und fröhlichen Miteinander der drei doch teilweise sehr unterschiedlichen Bärengattungen. Dafür brummen die Alpin-, Fußgänger- und Langlaufbären ein anerkennendes "Dankeschön!". Und da die Universität Bärlin weiterhin Forschungsgelder zur Verfügung stellt, kann auch im kommenden Jahr wieder während der TSV-Skifreizeit "Classic" Lebensweise und Verhalten der Weingartener Wintersportbären vor Ort studiert werden.
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