Am folgenden Tag unternahmen die Fußgänger-, Langlauf- und ein Teil der Alpinbären einen Ausflug nach Kitzbühel. Dort angekommen, führte der Weg die Bären zunächst an die "Streif", die spektakulärste Skiabfahrt der Welt, um der Alpinbären-Weltelite beim Vorbereitungstraining für das legendäre Hahnenkammrennen zuzusehen, das in diesem Jahr dort vom 25. - 27. Januar stattfand. Der Anblick allein des extrem steilen Schlussteils der Abfahrtsstrecke ließ den Fußgänger- und Langlaufbären das Fell förmlich zu Berge stehen, und die Geschwindigkeit, mit der die Profis schon während des Trainings die Strecke hinabsausten, erreichen manche Bären noch nicht einmal mit ihrem PKW auf der Autobahn in Deutschland. Einige Eckdaten zur "Streif": Sprünge bis zu 80m, Steilhänge bis zu 85% Gefälle, Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h. 860 Meter Höhenunterschied vom Starthaus (1665 m) bis zum Ziel (805 m). Streckenlänge 3.312 m. Dass es sich in Kitzbühel bei diesem Rennen um das sportliche und gesellschaftliche Highlight des Jahres handelte, war unübersehbar: bereits drei Tage vor Beginn des Weltcuprennens waren schon zahlreiche Fotografen vor Ort an der Rennstrecke und viele Helfer im Einsatz. Auch in der Ortsmitte von Kitzbühel war das Hahnenkamm-Fieber deutlich spürbar. Es herrschte (zu) viel Betriebsamkeit, Weihnachtsmarkt-Holzhäuschen wurden als Verkaufsbuden aufgebaut und Absperrgitter bereitgestellt, um den am Wochenende erwarteten Besucheransturm zu lenken. Vielleicht lag es an dieser extrem umtriebigen Atmosphäre zur Vorbereitung auf das Hahnenkammrennen und die erwarteten Menschenmassen, dass der Ort nur wenig Charme zeigte, denn alle Bären fanden sich am Nachmittag überpünktlich wieder zur Rückfahrt am Bus ein und waren von dem in den Medien als mondän dargestellten Wintersportort nur mäßig begeistert. Dies tat der guten Stimmung der Bären untereinander aber keinen Abbruch, so dass die Heimfahrt und der Rest des Abends gewohnt harmonisch verliefen.
Sonne und strahlend blauer Himmel weckte am nächsten Morgen die Tiere. Während die Alpinbären schon früh und zügig ihr Frühstück verspeisten, um so schnell wie möglich in die Gondel und auf die Piste zu kommen, ließen es die Fußgänger- und Langlaufbären gemächlicher angehen. Um 10 Uhr war Treffpunkt am Bus für die gemeinsame Fahrt nach Brixen im Thale, wo die gemischte Bärengruppe mit der Gondelbahn zur Bergstation Hochbrixen auf 2000 m Höhe fuhr. Leitbär Peter hatte allen Wintersportbären eingeschärft, sich dort pünktlich um 11 Uhr am Iglu-Dorf einzufinden, damit Fotos der gesamten Bärengruppe gemacht werden können. Offensichtlich waren Peters Bärentrainingsmaßnahmen der vergangenen Tage erfolgreich, denn alle Bärengattungen waren pünktlich und vollständig am vereinbarten Treffpunkt.
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