Sechs Alpin-Profis und ein Azubi auf dem Stubaier Gletscher
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Nur ein klitzekleiner Muskelkater an der Oberschenkelaußenseite zwickte mich am nächsten Morgen und bestätigte mich in meinem gestrigen Entschluss, den Alpin-Unterricht fortzusetzen. Gut gestärkt vom üppigen Frühstück machten wir uns an diesem Tag wieder um 8.30 Uhr auf zum Gamsgarten in der Hoffnung auf besseres Wetter als am Vortag, trotzdem aber warm eingepackt, weil der Wetterbericht Temperaturen um - 15° C vorhergesagt hatte. Wir waren nur zu sechst, weil einer unserer Profis sich zu einem Wellness-Tag entschlossen hatte, den er mit einem ausgedehnten Spaziergang durch Fulpmes startete und im Hotel genussvoll in der Saunalandschaft fortsetzte. Auf der Fahrt zur Talstation überlegten wir angesichts des nach wie vor trüben Wetters noch, ob er heute nicht die bessere Wahl getroffen hatte. Als wir aber oben an der Gamsgarten-Bergstation ankamen, empfingen uns Sonne und ein strahlend blauer Himmel. Dazu kam noch der griffige Neuschnee vom Vortag, so dass die Profis nun nicht mehr zu halten waren und sich fröhlich ins Skivergnügen stürzten. Einziger Wermutstropfen: es waren nicht alle Liftanlagen geöffnet. Und da schon spürbar mehr Skifahrer unterwegs waren als am Vortag, gab es gelegentlich am Lift eine kurze Wartezeit, was aber den Skispass keineswegs trübte.
"Traditionell" starteten die Profis wieder mit einer Abfahrt an der Murmelebahn, wechselten dann aber gleich zur Rotadl-Abfahrt Nr. 7, die im Pistenplan mit einem "C" ausgewiesen ist, dem Zeichen für "Comfortpiste für Familien und 50+". Auf dieser Piste hielten die Profis dann auch Ausschau nach mir, weil Heinz, unser Fotograf, bisher noch keine Fotos von meinen ersten Alpinskiversuchen hatte und meine "Lernerfolge" ja schließlich auch im Bild festhalten und dokumentieren wollte. Auch ich fuhr an diesem Tag mit dem Skilehrer zunächst einige Male die Murmeleabfahrt, bis wir uns dann an die nächste Schwierigkeit wagten, die Rotadlpiste. Hier trafen wir dann auch (welch ein Zufall!!) auf unsere Profis, die die Abfahrt gerade im 2. Durchgang fuhren - sehr zur Freude von Heinz, der gleich meinen Skilehrer instruierte, wann und wo er sich mit seiner Kamera zum Shooting postieren würde. Bald waren die Fotos im Kasten und ich begab mich mit dem Skilehrer wieder zum Rotadllift, um mit ihm noch ein weiteres Mal die Abfahrt zu fahren. Bei deutlich mehr Betrieb als am Vortag und schon stark befahrener, unebener Piste hatte ich anfangs große Mühe, die Strecke zu bewältigen, meine Oberschenkel brannten und gelegentlich lag ich auch immer mal wieder im Schnee. Trotzdem machte mir das Alpin-Fahren auch an diesem Tag wieder großen Spaß, so dass sich zur Mittagszeit 5 strahlende Profis und ein strahlender Azubi am Gamsgarten zur Jause trafen.

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