Sechs Alpin-Profis und ein Azubi auf dem Stubaier Gletscher
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Über Nacht hatte Frau Holle Fulpmes und die umliegenden Berghänge zart überpudert, so dass sich nun doch langsam aber sicher Winterurlaubsstimmung bei uns einstellte. Nach Stärkung am reichhaltigen Frühstücksbüffet machten wir uns um 8.30 Uhr auf zur Talstation des Stubaier Gletscherskigebiets und wurden angenehm überrascht: je näher wir kamen, desto dichter war alles verschneit. An der Talstation Mutterberg herrschte bereits reger Betrieb - trotz fallender Temperaturen und einem Schneegestöber, das sich im Laufe des Tages noch verstärken sollte. Wie sich später herausstellte, kam mir als Anfängerin dieses Wetter sehr entgegen, denn der Neuschnee machte die Piste eher langsam und Stürze erträglicher. Nach einer ca. 15-minütigen Fahrt mit der Gondelbahn erreichten wir die Bergstation Gamsgarten in 2620 m Höhe. Während unsere Profis zielstrebig die Murmelebahn ansteuerten, um auf der dortigen Piste zunächst auszutesten, wie es sich im "Blindflug" fährt, begleitete mich Elisabeth zum Skiverleih und stand mir mit Rat und Tat beim Ausleihen meiner ersten Skiausrüstung zur Seite. Nachdem ich mit passenden Schuhen, Skiern und Stöcken ausgestattet war und Elisabeth noch einige Male mit mir das Ein- und Aussteigen aus den Skiern geübt hatte, ging ich zur Skischule, sehr gespannt, was mich in meinen ersten beiden Unterrichtsstunden erwarten und wie ich mich anstellen würde.
Während ich meine ersten "Alpin-Gehversuche" machte, hatten die Profis auf dem Murmele-Skiweg inzwischen Wetter, Gelände und Schneeverhältnisse sondiert und fuhren anschließend mit der neu installierten Rotadlbahn (8-er-Sesselbahn mit beheizten Sitzen - herrlich!!) auf den Rotadlkopf. Auch diese Abfahrt war von Schneegestöber und schlechten Sichtverhältnissen geprägt und glich mehr einem Tasten als einem flüssigen Fahren. Und selbst Wolfgangs fundierte Benennung und Erläuterung sämtlicher Berggipfel ringsum versank an diesem Tag leider sprichwörtlich im Nebel, weil wetterbedingt kein einziger Gipfel zu erkennen war. So war um die Mittagszeit eine Pause im Marktrestaurant Gamsgarten willkommen, wo wir uns alle wieder trafen, uns kulinarisch stärkten und ich erfreut berichten konnte, dass meine ersten Abfahrts-Versuche erfolgreich waren und mir großen Spaß machten. Natürlich kam ich nach der Mittagspause nicht um eine "Lernkontrolle" durch die Profis am Murmelehang herum, die aber positiv ausfiel und bei der ich von Elisabeth und Wolfgang noch einige nützliche Hinweise zur Verbesserung meiner Haltung und Technik erhielt. Da die Temperaturen weiter sanken und sich das Schneetreiben deutlich verstärkte, beendeten wir nach der "Lernkontrolle" den Skitag und fuhren zurück ins Hotel, wo schon die Sauna auf uns wartete und uns tüchtig einheizte. Das leckere Abendessen entschädigte uns auch an diesem Tag für das schlechte Wetter, und ich entschloss mich, auch am nächsten und übernächsten Tag nochmals Skiunterricht zu nehmen.

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