Radeln an Rhein und Nahe
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3. Tag Wanderung Bingen(Fähre) - Rüdesheim(Kabinenbahn) - Niederwald- Denkmal-Jagdschloss(Sesselbahn) - Assmannshausen(Schiff)- Bingen
Nach zwei Tagen auf dem Rad war zur Abwechslung wandern angesagt. Mit der Fähre hinüber nach Rüdesheim, machten wir uns auf zu einem Bummel durch einen der bekanntesten Weinorte am Rhein. Das Weinmuseum war ein Anziehungspunkt ebenso wie die vielen romantischen Gassen mit den kleinen Weinlokalen und natürlich die "Drosselgasse" nicht zu vergessen. Obwohl hier erst am Abend so richtig Stimmung aufkommt, waren schon viele Touristen unterwegs. Ein Teil unserer Gruppe probierte schon kräftig die guten Weine während andere sich mit Mitbringsel eindeckten. Gegen 11 Uhr nahmen wir die Seilbahn hinauf zum Niederwalddenkmal, schwebten über Weinberge und hatten von oben eine fantastische Aussicht. Die Rüdesheimer Kabinengondelbahn endet unmittelbar am Niederwaldtempel, ein im Jahr 1788, im Auftrag des Grafen von Ostheim erbauter Aussichtstempel. Zunächst stellten wir uns den Fotografen zum Gruppenbild, ehe wir den kurzen Weg zum Denkmal hinüber gingen.
Das Niederwald Denkmal erinnert an den Sieg über Frankreich im Jahr 1870/1871 und die daraus resultierende (Neu-) Gründung des Deutschen Kaiserreichs. Das am 16. September 1877 eingeweihte Denkmal wurde nach den Entwürfen des Bildhauers Johannes Schilling und des Architekten Karl Weißbach erbaut. Die 10,5 Meter hohe und 32 Tonnen schwere Figur der Germania hält in der rechten Hand stolz die wiedererworbene Kaiserkrone hoch. Vom Denkmal selbst konnten wir leider nicht allzu viel sehen, da es im Moment eingerüstet ist und renoviert wird. Der Platz vor dem Denkmal ist bereits neu gestaltet. Um so eindrucksvoller war die Sicht hinunter ins Rheintal und auf Bingen. Nach einer kurzen Vesperpause trennten wir uns und folgten verschiedenen Wegen. Man hatte die Wahl zwischen einem 30 minütigen Spaziergang oder einer 1½ Stunden Wanderung auf stillen Waldwegen, vorbei an herrlichen Aussichtpunkten bis hin zum Jagdschloss.
Kaum befanden wir uns auf dem Wanderweg erspähte Alfred den ersten Steinpilz, ein herrliches Exemplar, da war es um ihn geschehen. Er verabschiedete sich in Richtung Wald. Nach einem kurzen steilen Aufstieg fand eine kleine Gruppe nicht mehr auf den richtigen Weg zurück, sodass wir erst gegen Ende mit Hilfe unserer Handys wieder zusammen fanden. Eine Sesselbahn führt über die steilen Weinhänge hinab nach Assmannshausen, mit einem herrlichen Blick auf die Burg Rheinstein und das romantisch geschwungene Rheintal. Leider fanden wir dort nicht das erwartete schöne Café und deshalb begaben wir uns auf kurzem Wege zum nächsten Schiff zurück nach Bingen. Endlich konnten wir nun einmal das Straßencafé und die herrlichen Torten von "unserem" Hotel genießen.
Der restliche Nachmittag wurde wieder unterschiedlich gestaltet. Eine kleine Gruppe stieg hinauf zur Burg Klopp, die sich unmittelbar hinter der Kapuzinergasse erhebt. Vermutlich bald nach 1240 errichtet, diente die Burg Klopp dem Mainzer Erzbischof zur militärischen Sicherung des Ehrenfelser Rheinzolls und als befestigte Residenz in der Stadt Bingen. Heute ist dort oben ein Hotel und die Stadtverwaltung untergebracht. Vom Turm aus hat man eine umfassende Aussicht über die Altstadt von Bingen, die Basilika St. Martin, Bingerbrück, den Mäuseturm, Burg Ehrenfels, das Niederwalddenkmal, Rüdesheim und den Rhein. 18Uhr30 wieder Treffpunkt im "Geschwollenen Herz".