Premiumtour Treidlerweg -Hördt
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Es dauert nicht lange und wir treffen auf den Rhein. Karlheinz versammelt die Gruppe, um einiges über die Treidler zu erzählen, nach denen der Wanderweg benannt ist. Vor der Erfindung der Dampfschifffahrt wurde flussaufwärts seit dem 9. Jahrhundert getreidelt, das heißt, Knechte oder Zugtiere zogen das Schiff vom Ufer aus an einer langen Leine, die an einem Mast im Vorschiff befestigt war. Um eine Schiffsladung von 200 Tonnen zu bewegen, brauchte man 8 Pferde oder Ochsen oder 28 Tagelöhner. Das Wort "treideln" leitet sich vom lateinischen Wort "trahere" ab, was so viel wie ziehen heißt.
Wir wandern am Rhein entlang mit den Gedanken an die Treidler, beobachten den Fluss und die gemütlich dahingleitenden Schiffe. Am Ufer werden wir aufmerksam auf einen Baumstamm, dekoriert mit allerlei angeschwemmter?, ausgedienter Fußbekleidung. Ungefähr in Höhe des Rheinkilometers 377 gegenüber der Insel Rott gibt es Gelegenheit zu einem Gruppenbild, ehe wir den Rhein nach rechts wieder verlassen.
Nach wenigen Metern stoßen wir auf einem kombinierten Wander- und Radweg am Deich und an dessen Ende folgen wir einem breiten Waldweg bis zu einer großen Kreuzung. Hier biegen wir nach rechts ab und eine Brücke führt uns über den Michelsbach. Dann liegt der Eichen-Ulmenwald hinter uns. Durch großflächige Felderlandschaften setzen wir unseren Weg fort. Mitten in der freien Fläche aus Feldern taucht rechter Hand plötzlich ein herrlicher Weiher auf. Weiter geht es durch ein kleines Wäldchen und bald schon treten wir hinaus auf Wiesen und Felder. Entlang an einem Streuobstgürtel kommen wir an einen Teerweg, biegen rechts ab, dann nach links durch ein Ackerland auf den Waldrand zu. Am Ufer des Michelsbachs, der hinter Bäumen versteckt ist, fallen uns viele von Misteln befallene absterbende Bäume auf. Von hier sind es nur noch wenige Meter bis zum Parkplatz, den wir gegen 16 Uhr erreichen.
Nach diesem wunderschönen Tag verabschieden sich die einzelnen Fahrgemeinschaften in sehr guter Stimmung. Man trifft sich noch einmal an der Fähre, die noch genau die vier Plätze frei hat, die wir brauchen und verabredet sich noch kurzerhand zu einem gemütlichen Abschluss in einem Café in Blankenloch.