Radwoche in Leer, Ostfriesland.
08. - 09. Juli 2018

Reiseleitung  Katharina u. Walter Scholl
Bericht:  Dr. Karl Heinz Scholl
Bilder:  Heinz Geggus
In der Nord-Ostecke Deutschlands ist unsere Unterkunft das 2 km vom Stadtzentrum Leer entfernte, romantisch an einem kleinen See, einem ehemaligen Flussarm der Leda gelegene, Hotel Lange. Die Tagesfahrten sind - wie gewohnt - sternförmig um den Ort unserer Unterkunft geplant.

Sonntag, 8.7. - Fahrt von Weingarten nach Leer
Die Anfahrt von Weingarten erfolgt mit Reisebus und Fahrradanhänger des Unternehmens Kasper. Die Abfahrt erfolgt pünktlich um 8 Uhr; 22 Personen sind mit von der Partie.Die Fahrt verläuft angenehm mit zwei Pausen auf Autobahnraststätten und wir erreichen unser Ziel gegen 16 Uhr. Nach Bezug der Zimmer kann - je nach Geschmack - der Wellnessbereich in Augenschein genommen oder Erholung im Hotelgarten bei einem kühlen Getränk gefunden werden. Abendessen gibt es - vorzüglich und reichlich - regelmäßig um 18 Uhr 30. Danach trifft man sich noch im Gartenpavillon in unterhaltsamer Runde oder begibt sich gleich zur Ruhe.

Tagesbericht Montag, 9.7.2018
Plan: Fahrt in südlicher Richtung nach Papenburg, Strecke: ca. 42 km (hin und zurück); Höhepunkt: Besuch der Meyer-Werft, Bauort großer Kreuzfahrtschiffe.

Nach exzellentem Frühstück erfolgt die Abfahrt pünktlich wie geplant um 9 Uhr 30. Bei leicht bewölktem Himmel geht es über einen sehr guten Radweg entlang des mit Schafen bewirtschafteten Emsdeiches. Nach einigen Gelegenheitspausen und Überquerung der Ems an der Seeschleuße von Papenburg erreichen wir gegen 11 Uhr 30 die Werft.
Bei der Begrüßung durch den Besucherführer der Werft erhalten wir den ersten Überblick über die Außenanlagen: wir stehen vor der "größten Schiffbauhalle" der Welt, deren vorderes Ende das "größte Schiebetor" der Welt abschließt, durch dessen Öffnung nach Entfernung der davor verlaufenden Straßenbrücke, auf der wir stehen, demnächst das "dann größte Kreuzfahrtschiff" aus der Halle in den Vorhafen bugsiert wird. Dort befindet sich derzeit der Rohbau eines Rumpfteils dieses Schiffes von einem Drittel der Gesamtschiffslänge, der später zum Zusammenbau wieder in die Halle gebracht wird.
Anschließend werden wir in das Besucherzentrum der Werft geführt. Mit multimedialen Vorführungen werden neben sieben Generationen Firmengeschichte Schiffsbauten in Form von Plänen und Modellen z.B. Gastanker, Viehtransporter, Fähren und Flußkreuzfahrtschiffe bis hin zu den derzeit größten Kreuzfahrtschiffen der Aida- Flotte vorgestellt. Beeindruckend die großräumige Präsentation von Modellen gebauter Schiffe im Maßstab 1:100.
Einen besonderen Eindruck ermöglicht der Blick von der Seitenbalustrade in die große Dockhalle, die es ermöglicht die Schiffbauarbeiten live zu beobachten. In der vorderen Hallenhälfte werden die Zellen aus "Blechen" von 25 mm Dicke hergestellt, bestehend aus Deckenplatten und Wänden, verstärkt durch Profilelemente zur Gewährleistung der erforderlichen Biege- und Verwindungssteifigkeit, die dann gewendet und auf Bodenplatten aufgeschweißt, zu größeren Blöcken zusammengesetzt werden und so zum Rumpf des Schiffes gegenüber im Dock zusammengefügt werden. Die Gesamtbauzeit für das entstehende größte Schiff der Aida- Flotte beträgt 22 Monate. Es soll im September 2018 die Werft verlassen. Es ist ca. 330 m lang und bietet Platz für 6000 Passagiere und 1900 Besatzungsmitglieder. Ein Spektakel wird, wie bei früheren Schiffen der Meyer- Werft, die Überführung von Papenburg in der aufgestauten Ems, über die das Schiff rückwärts in den Dollart bugsiert wird.