Rieslingweg u. Rotweinpfad
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Woher kommt eigentlich der Name des Weingebiets? Manche sagen von der ehemaligen Wallfahrtskapelle des Klosters Lichtental. In Anlehnung an das "Ave Maria", das dort gebetet wurde, erhielt das Tal im Volksmund den Namen "Ave Tal", woraus später Affental wurde. Um 1250 haben Mönche des Klosters Lichtental die ersten roten Trauben an den Fuß des Schartenbergs gebracht.
Noch immer gewähren uns neblige Schwaden keine ungestörte Sicht auf die Berge rings umher. Bald erreichen wir den Ortsteil Müllenbach, gehen am Bächlein entlang bis zur kleinen Rokokokapelle (1752). Wir überqueren die Straße und folgen der grünen Traube erneut hinauf in die Weinberge. Unser Blick reicht über die Ebene bis zu den Vogesen und bergaufwärts erkennen wir die Yburg sowie den Schartenberg (528 m). Schon sehen wir die ersten Häuser von Eisental. Auf der von Steinbach herführenden Straße geht es dann abwärts, an der Kirche vorbei, zu unserem ersten Etappenziel dem Gasthaus "Zur Traube".
Es ist 12 Uhr und für uns ist im Nebenzimmer gedeckt. Bei diesem schönen Wetter sind wir natürlich nicht allein und die Wirtschaft hat alle Hände voll zu tun, allen gerecht zu werden. Wir werden gut bedient und das Essen schmeckt vorzüglich, aber dafür auf fast 2½ Stunden strahlenden Sonnenschein und Temperaturen von deutlich über 20° zu verzichten fällt schwer.
Wir verlassen das Lokal und die Sonne hatte sich nun voll und ganz durchgesetzt und sorgt für ein echtes Sommer-Feeling. Wir nehmen nun die Route mit der blauen Traube, die gegenüber dem Gasthaus steil nach oben führt. Wir folgen nicht der Beschilderung zur Fatimakapelle sondern gehen der Straße nach weiter in die Weinberge unterhalb des Schartenbergs mit einem tollen Panoramablick. Angetan von der überwältigenden Aussicht auf die unter uns liegenden Ortschaften bis weit hinaus in Rheintal, verpasst unser Wanderführer den Abzweig nach Affental und wir müssen danach ein steileres Stück durch die Weinberge auf den richtigen Weg absteigen. Vorbei an Affental machen wir einen Abstecher zu dem rechts etwas erhöht liegenden "Jubiläumsturm" (genannt: Carl-Netter-Aussichtsturm). Der Turm wurde 1902 aus Anlass des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums Großherzog Friedrichs errichtetund von den Brüdern Adolph und Carl Leopold Netter gestiftet. Nicht alle sind bereit zum Aufstieg auf den Turm, doch die, welche die Mühe auf sich nehmen, sind begeistert von der herrlichen Rundumsicht über die Rheinebene zu den Vogesen bis nach Straßburg und dem Gebirgspanorama über den Weinbergen, die der Goldene Oktober in ein romantisches Licht taucht.
Wir gehen nun auf dem gleichen Weg wieder zurück nach Bühl und die Gemeinschaft der Wanderer beschließt keinen Café Besuch folgen zu lassen, sondern die nächste Bahn nach Weingarten zu nehmen. Ankunft 18:02 Uhr.