Radwoche "Fränkisches Seenland"
29.07.2016 Exkursion nach Nürnberg - Seite 2
Einen bedenklichen Höhepunkt erreichte die Stadt in der Zeit des dritten Reiches mit der Ausrichtung der Reichsparteitage (1933 - 1938) und dem Erlass der Nürnberger Rassengesetze. Am Ende dieser Phase stand die vollständige Zerstörung Nürnbergs. Was heute existiert, ist der Wiederherstellung unter Erhalt der historischen Strukturen zu verdanken.
Der anschließende Rundgang begann am Frauentor, einem Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit zum Teil bis 3 Meter dicken Mauern und den Handwerkergässchen, die zum Dürer- Jubiläum 1971 errichtet wurden. Über die Königstrasse ging es an der Mauthalle vorbei, die ehedem als Getreidelager diente, in Richtung Pegnitz, die mitten durch die Altstadt fließt. Ein Blick über eine Terrasse oberhalb der Pegnitz zeigt zur Rechten das Heilig Geist Spital, das heute als Altenheim dient und die dahinterliegende Heilig Geist Kirche. Über die Pegnitz und an dieser entlang kamen wir zur Fleischbrücke und von dort zum Hauptmarkt mit der Frauenkirche. Hier findet alljährlich der Nürnberger Christkindlmarkt statt. An der Kirchenfassade ist eine Abbildung der goldenen Bulle Karls IV. zu sehen, mit der die Rechte und Pflichten von Kaiser und Kurfürsten des Heiligen Römischen Reiches geregelt waren.
Vorbei am "Schönen Brunnen" mit dem goldenen Ring führte der Weg zum Rathaus, das nach römischem Vorbild erbaut und den schwarzen Adler über dem Tor als Kennzeichen für die Gültigkeit des römischen Rechts trägt. An der Sebalduskirche vorbei erreichten wir den Dürerplatz mit dem Dürerdenkmal und dem dahinter liegenden Eingang zum Felsenkeller, der einst zur Bierlagerung und im zweiten Weltkrieg zur sicheren Einlagerung von Kunstschätzen diente.
Am Tiergärtnertor war das andere Ende der Altstadt mit seiner Festungsanlage erreicht. Nahe dabei steht das Albrecht Dürer- Haus im Stil der Hochrenaissance, das heute als Museum dient. Nach einem Blick auf die Außenansicht der Festung jenseits des Tiergärtnertors ging es wieder in die Altstadt hinein, um von unten einen abschließenden Blick auf die Kaiserburg zu werfen.
Die Nürnberger Kaiserburg ist eine Doppelburg, deren einer Teil als zeitweiliger Sitz der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reichs diente, während diese sich in Nürnberg aufhielten. Der andere Teil war der Sitz der fränkischen Markgrafen. Am Ölberg unterhalb der Burg endete die Führung nach ca. zwei Stunden gegen 12 Uhr 30.
Die Zeit bis zur Rückfahrt kurz nach 15 Uhr blieb zum individuellen Bummeln in der Nürnberger Altstadt, zum Shoppen und Mittagessen und für Erfrischungen. Die Heimfahrt verlief wie die Herfahrt angenehm und ohne Zwischenfälle; gegen 16Uhr 30 konnte man bereits ein erfrischendes Bier unter der Pergola unseres Hotels genießen.