Den Geheimnissen der Hohlwege auf der Spur
Seite 2
Hier sind die Wege besonders feucht. Der Lössboden und die Wildschweine bereiteten uns einen "tiefen" Weg. Die Schuhe und die Beinbekleidung sehen entsprechend aus. Landschaftlich besonders reizvoll, und für die Flora von entscheidender Bedeutung, ist die starke Gliederung der Landschaft in Terrassen mit steilen, trocken-heißen Lössböschungen, Rainen und Hohlwegen, die Zeugen früherer Landbewirtschaftung sind. In den steilen Hängen versuchte der Bauer durch talseitiges Pflügen am Hang "ebene Flächen" zu erhalten, deren Höhenunterschiede durch eine Steilböschung, dem Stufenrain, überbrückt wurden. Diese nicht genutzten, oft sonnendurchfluteten Steilböschungen dienten der Flora und Fauna als Fluchtstandorte inmitten intensiv genutzter Flur. Inzwischen erreichen wir den unteren Einstieg zur Rennweghohle. Sanft aufsteigend, die Hohlwegflanken sind in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten, Steilwände mit dichtem grünlichen Belag von Flechten. Zwischen dem freiliegenden Wurzelwerk der Büsche und Bäume findet man die offenen Lösswände von Löchern aller Größen angebohrt. Hier siedeln große Kolonien solitär lebender Wildbienen und Grabwespen. Oben angelangt erreichen wir das "Rote Kreuz". Das Rote Kreuz ist ein Wegkreuz und erinnert an eine Schlacht im Polnischen Erbfolgekrieg, in der im Jahre 1734 300 französische Soldaten von kaiserlichen Truppen geschlagen und viele getötet wurden. Hier biegt der Weg halblinks ab in die Tiefelter Hohl (Wegen der Vorkommnisse auch Franzosenhohle genannt ). In der Hohl ist vor allem der Wechsel vom Keuper im unteren Bereich, zum Löss im oberen Teil zu beachten. Mittlerweile sind wir wieder in Ortsnähe und queren oberhalb der L 559 die Felder und steigen dann wieder über die Bahngleise und die Landesstraße in das Industriegebiet ab.
Es ist 14 Uhr 45 als die hungrigen Wanderer freundlichst von der Wirtin im Hasenheim in Zeutern begrüßt werden. Die Speisekarte ist übersichtlich und so geht die Bestellung recht schnell vonstatten. Sehr zufrieden verlassen wir gegen 16 Uhr 30 die gastliche Stätte und besteigen 17 Uhr 10 die Bahn.
Wir freuen uns mit Detlev über den schönen Auftakt des Wanderjahres 2016, mit dessen Wetter wir durchaus zufrieden waren. 17 Uhr 45 endete für uns die Fahrt in Weingarten, während unsere Durlacher Freunde noch eine Station vor sich hatten.