Den Geheimnissen der Hohlwege auf der Spur
06.01.2016 15 km ; 4,5 Stunden

Organisation:  Detlev Pfeiffer
Bericht:  Ellen Weida
Bilder:  Heinz Geggus
             Ellen Weida
Was ist ein Hohlweg? Ein beeindruckendes natur- und kulturhistorisches Zeugnis der Lösslandschaft. Die Ochsenkarren der vergangenen Jahrhunderte gruben auf dem kürzesten Weg zum nächsten Ort tiefe Rillen ins weiche Gestein. Die Bodenstruktur wurde zerstört und das Lössmehl beim nächsten Regen ins Tal gespült. Kein Wunder, dass die meisten Hohlwege asphaltiert wurden. Von den ursprünglich 3500 Hohlwegen in Deutschland, davon etwa 600 im Kraichgau, ist nur noch ein kleiner Rest erkennbar. Zur Gemarkung Ubstadt-Weiher gehören noch die letzten größeren Lösshohlwege im Kraichgau. Detlev Pfeiffer hat sich kundig gemacht und uns eingeladen, mit ihm eine Exkursion durch die Naturlandschaft rund um Zeutern zu unternehmen.
Es hat 5° C und es ist grau und regnerisch. Sicher fällt es manchem schwer die gemütliche Wohnung zu verlassen, aber die Aussicht auf eine interessante Wanderung, die Begegnung mit den Wanderfreunden und die körperliche Betätigung finden es immerhin 11 Personen wert, mitzumachen. Wir fahren, wie meistens, mit der Bahn, erreichen 9 Uhr 50 Zeutern und stehen gegen 10 Uhr vor der ersten Hohl. Die Gemeindeverwaltung legte 2010 einen Lehr -und Erlebnispfad durch Zeutener Hohlwege, Wald und Streuobstwiesen an. Über viele Schautafeln erfährt man interessantes über Hohlwege, Flora und Fauna. War der Hohlweg früher eine wichtige Verkehrsader, ließ die zunehmende Motorisierung und der Ausbau der Gemeindestraßen, die historisch gewachsenen Verkehrsadern schnell in Vergessenheit geraten. Erst in den 80er Jahren wurden die illegalen Ablagerungen unterbunden und die nahezu verfüllten Hohlwege wieder freigelegt.
Nach der ersten Schautafel geht es 400m die Hirschhohl hinauf. Es nieselt leicht und der Weg ist weich und schmierig, die Stimmung ist dennoch gut. Es wird einem rasch warm. Karlheinz findet ein sogenanntes Lösskindel, da sind Figuren bildende, knollenförmige Kalkansammlungen im Löss. Dann weiter in nordwestlicher Richtung NSG Geißberg zweigt der Weg in die Altackerhohl ab. Bald darauf erreichen wir den Waldrand. Ein Steckbrief des Waldes informiert über alles Wissenswerte. Die "Brandwaldhütte" lädt zur kleinen Pause ein. Frisch gestärkt kommen wir durch das NSG Eichelsberg an den Kraichbachsee, durchqueren den Streitwald bis hinunter ins Tal des Katzbaches. Die Bahnlinie und die L 552 überschreitend befinden wir uns in der Talaue des Speitelbaches.