Gauwandertag
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Die drei Stifterinnen, die Geschwister Hilda Nees, Ottilie Neth und Ida Zanger brachten nach der Stilllegung der familieneigenen Konservenfabrik im Jahre 1971 ihr ganzes Vermögen in eine Stiftung zur Finanzierung eines Altenheimes ein. Nicht nur für sich selbst leben, sondern sich für das Wohl der Mitmenschen einsetzen und entsprechend handeln, das war ihr christlich geprägter Leitspruch. Wir werfen einen Blick auf den Neubau der Rettungsleitstelle, der hier entsteht. Weiter queren wir das Gelände des Linkenheimer Schulzentrums mit seinen Sporthallen. Ein Baum mit einer bunten Strickhülle versehen und einer Bank, fordert zum Verweilen ein. Aber dafür haben wir heute keine Zeit.
In der Zehntscheuer werden wir schon erwartet. Sie wurde in Linkenheim in der Zeit der Zehntherrschaft erbaut, um darin Zehntabgaben zu sammeln. Heute ist der linke Flügel der Scheuer mit der Hausnummer 8, wo auch das Wappen über dem Torbogen angebracht ist, in Privatbesitz. Der rechte Flügel, mit Hausnummer 6, ebenfalls lange Zeit in Privatbesitz, gehört heute wieder der Gemeinde Linkenheim-Hochstetten. Er wurde seit 2005 durch den Freundeskreis Heimatgeschichte in eine Art "Heimathaus" verwandelt. Im Oktober 2012 wurde die Zehntscheuer fertig gestellt. Wir können uns von der gelungenen Arbeit überzeugen und sind beeindruckt von dem was Mitglieder der Gemeinde hier geschaffen haben. Lustig finde ich die Idee mit dem Damen- und Herrenschuh, als Toilettensymbol. Die Führung ist interessant und die Details sind umfangreich, so dass Dieter die Wandergruppe zum Weitergehen auffordern muss.
Wir gehen wieder ein Stück zurück und am Zaun des Vogelparks zeigt uns Alfred die stark rankende und giftige Zaunrübe mit ihren kleinen weißen Blüten. Sie wurde gerade in der vergangenen Woche in der BNN als eine der Pflanzen vorgestellt, die für die Wildsandbiene sehr wichtig ist. Bereits von weitem fallen uns Weißstörche auf, die majestätisch am Himmel ihre Kreise ziehen. Im Vogelpark wird dann ganz schnell klar, dass man sich hier besonders um die Störche kümmert.
Am Ende des Parks führt ein Weg an Kleingärten entlang bis zum Gelände des Anglervereins am Baggersee, der Verpflegungsstation. Es ist 12 Uhr und etwas zum Essen und zum Trinken ist nie verkehrt. Es ist ein lauschiges, verstecktes Plätzchen und hat mit dem angrenzenden Gelände des Seglervereins und deren Leuchtturmversion, einen gewissen Charme. Bedrohlich dunkle Wolken am Himmel mahnen zum Aufbruch.
Gegen 13 Uhr haben wir wieder den Ausgangspunkt erreicht und gebührend verabschiedet, steht uns der weitere Nachmittag zu unserer freien Verfügung. Verschiedene Essensangebote finden ihre Liebhaber und nachdem sich die Wolken entschlossen hatten weiterzuziehen, tun wir es ihnen nach.
Wir wenden uns über die Insel Rott dem Rhein zu und fahren dann am Ufer entlang in Richtung Fähre bei Leopoldshafen. Man sieht überall noch deutliche Spuren des letzten Hochwassers. Es gibt sogar noch eine Stelle die überflutet ist. Aber mit den Rädern ist das kein Problem. Über den Rheindamm kommen wir nach Leopoldshafen, Eggenstein und Blankenloch. Ein Abstecher im Eiscafé rundet unseren Pfingstmontag ab. Gegen 16 Uhr treffen wir nach ca. 43 km, je nach Ausgangspunkt, wieder alle heil in Weingarten ein.