"Bärlochkar" Enzklösterle
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Wieder abwärts gehend auf wurzelreichen Wegabschnitten, fallen gigantische Fichten, Tannen und ihre kleinen Ableger auf. Bizarre Baumgestalten wachsen in den Himmel, Flechten hängen von den Ästen und es riecht nach frischem Moos. Greifvögel ziehen ihre Kreise und unsere gefiederten Freunde singen um die Wette. Nach dem Bärlochkar geht es auf breitem Forstweg in Richtung Enzklösterle. Dabei machte uns Wolfgang auf die mit 900m längste Skiabfahrt (Hirschkopf) im Nordschwarzwald aufmerksam, deren Ausläufer wir queren. Bald darauf sehen wir schwindelerregende Plattformen rechts und links des Weges, Teile des Waldklettergartens. Außerhalb des Waldes, bei den ersten Häusern, statten wir der Rußhütte (Kulturdenkmal) einen kurzen Besuch ab. Steinerner Zeuge eines ausgestorbenen Waldgewerbes und ein Denkmal der deutschen Chemiegeschichte - so könnte man mit wenigen Worten die Rußhütte Enzklösterle umschreiben.
Dieses alte Gebäude wurde 1829 erbaut, 1982 wiederentdeckt und von 1992 bis 1994 vollständig restauriert. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde hier Kienruß für die Herstellung schwarzer Färbemittel gewonnen.
Zurück auf dem Weg steigt es nochmals ziemlich an, ich höre den Ausdruck "Hüttenschinder" fallen, ehe wir gegen 14 Uhr das schmucke "Hotel am Hirschpark" erreichen. Der erste Blick fällt auf eine gut gefüllte Kuchentheke und eine unglaublich hohe Schwarzwäldertorte. Da ist sofort klar, dass wir den 15 Uhr Bus nicht nehmen werden. Wir sitzen gemütlich zusammen und alle sind mit ihrer Essenswahl sehr zufrieden. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier, nur Ernst ist wieder mal der Letzte, der sein Essen serviert bekommt. Während wir die Kuchentheke plündern setzt draußen leichter Sprühregen ein, aber wir haben ja Zeit zum Genießen. Pünktlich zum Aufbruch hört auch der Regen auf und wir schlendern gemächlich durch Enzklösterle. Wir werfen einen Blick auf den ehemaligen Landgasthof "Krone", gehen durch den Kurpark zur Bushaltestelle. 17 Uhr 07 Rückfahrt nach Wildbad. Karlheinz nützt die Pause bis zur Weiterfahrt nach Karlsruhe- Durlach, um den beiden Vorwanderern für die sehr schöne Tour und den gelungenen Abschluss zu danken. Als wir in Durlach ankommen prasselt ein ordentlicher Regenschauer hernieder und wir denken, dass es uns nun zu guter Letzt doch noch erwischt. Aber an diesem Tag hat der Wandergott seine schützende Hand über uns gehalten und just in Weingarten den Wasserhahn wieder zugedreht. 19 Uhr 02 Ende gut alles gut!