Radwanderwoche Altes Land
5. Radtag
Ovelgönne, Neu Wulmsdorf , Neuenfelde, Cranz, Hinterbrack, Kohlehusen, Borstel, Jork, Herzapfelhof, Königreich, Estebrügge, Moorende, Finkenreich, Rübker Bruch, Ovelgönne 43 km
Wir treffen uns zur gewohnten Zeit und es ist wolkenlos und warm. Wir fahren durch ein ausgedehntes Moorgebiet bis nach Neuenfelde. Kurz vor dem Ort begegnet die Gruppe dem Pfarrer, der uns den Besuch seiner St. Pankratius-Kirche (1688) vorschlägt und die kostenlose Gemeindehaustoilette offeriert. In der Kirche sind wir erstaunt über dieses Kleinod, ausgestattet mit einer Arp Schnitger Orgel. Auf der Suche nach neuen Wegen, biegen wir auf den Neuenfelder Fährdeich ein. Ein schmaler Weg auf dem Deich, immer wieder unterbrochen von grob gepflasterten Auf- und Abfahrten, um kleinere Straßen zu überqueren. Eine Herausforderung für die Steuerkünstler. Wir überqueren die Fußgänger-Rollbrücke bei Cranz und machen draußen an der Elbe eine kurze Pause. Von nun an gibt es einen angenehmen Weg entlang der Nebenelbe, bis kurz vor Borstel die Mühle Aurora ca. 1860 unsere Neugier erweckt. In dieser Windmühle befindet sich heute ein Restaurant hoch über dem Deich und die Preise sind dementsprechend. Der weitere Weg führt uns nach Jork, Zentrum des Alten Landes, eines der größten Obstanbaugebiete. Es ist Mittagszeit und alle schwärmen aus, um für den kleinen Hunger etwas zu finden. Danach gibt es noch einen Ortsrundgang im malerischen Städtchen mit der St. Matthias-Kirche, die ebenfalls eine Arp Schnitger Orgel besitzt. Etwas außerhalb von Jork befindet sich der Herzapfelhof der Familie Lühs. Dort ist eine Führung für uns vorgesehen. Zuerst schauen wir uns im Verkaufsraum des Osthofes um und finden bei dem vielfältigen Angebot nette Mitbringsel für zu Hause.
Hein Lühs, der Inhaber des Hofes, erzählt uns von der Entwicklung des kleinen typischen Altländer Obsthofes mit vier Hektar Land und Viehhaltung zur heutigen Größe von 25 Hektar Land und einer jährlichen Erntemenge von 700 Tonnen Obst.
Derzeit befindet sich der Betrieb in der Umstellung auf ökologischen Anbau. Es gibt natürlich unsererseits einige Fragen zum Thema. Das Land bietet ideale Bedingungen, denn der nährstoffreiche Marschboden und ein mildes maritimes Klima sind für Obstbäume besonders geeignet. Dazu kommen die ausreichende Wasserversorgung und die Nähe zur Elbe, die eine günstige Vermarktung ermöglicht. In den 80er Jahren entstand die Idee des Herzapfels. Ein Apfel, der durch Aufbringen einer Schablone und Sonneneinstrahlung ein Abbild trägt. Eine Marktidee, die sich vor allem für Werbezwecke durchsetzte. So wurde aus dem Obsthof der Herzapfelhof Lühs. Die Äpfel werden optimal gelagert bis die neue Ernte zur Verfügung steht. Wir werfen einen Blick in eine der Kühlhallen und können uns vom guten Zustand der Äpfel überzeugen. Dann beginnt ein Rundgang durch die Anlage bis hin zum Herzapfelgarten, Apfel- und Kirschbäume soweit das Auge reicht. Auf einer Fläche von 5000 m² wachsen 500 historische Apfelsorten in einer Herzform angeordnet.