Radeln an Rhein und Nahe
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5. Tag St. Goar - Koblenz - Boppard - St. Goar 80 km
     Wahlweise: Bingen - Bacharach - Bingen 30 km.

Am letzten Tag wollte es Walter noch einmal sportlich angehen lassen. Zusammen mit weiteren sieben fuhr man mit den Fahrrädern ans Rheinufer zu den Autos und nahm die Räder huckepack. Gerd, der vorausfuhr, hatte ein wenig Mühe aus Bingen heraus die richtige Spur nach St. Goar zu finden. Gegen 10 Uhr war es dann soweit und wir radelten los. Es war warm, wolkig und schwül und Gewitter waren vorausgesagt. Die Route war nicht nur landschaftlich herrlich, sondern als richtige Rollerstrecke direkt am Rhein mit leichtem Rückenwind auch zum Fahren hervorragend. Vorbei an den Burganlagen "Feindliche Brüder", der Marksburg, die einzige unzerstörte Höhenburg am Mittelrhein und der Feste Ehrenbreitstein, standen wir 12 Uhr 15 vor dem Deutschen Eck bei Koblenz. Das Deutsche Eck ist eine künstlich aufgeschüttete Landzunge in Koblenz an der Mündung der Mosel in den Rhein. Im Jahr 1897 wurde hier ein monumentales Reiterstandbild des Deutschen Kaisers Wilhelm I. errichtet, das als Denkmal für die Deutsche Reichsgründung 1871 konzipiert war. Zwei große Flüsse, die ineinander fließen, eine gigantische Statur Wilhelm I und eine tolle Aussicht auf die Feste Ehrenbreitstein. Noch schnell ein Gruppenfoto und dann ging es wieder zurück.
Auf dem Hinweg hatten wir bereits einen lauschigen Biergarten ausgemacht, den wir nach etwa nach 4km erreichten. Auf das kühle Bier und eine leckere Bratwurst hatten wir uns gefreut. Doch schon zogen dunkle Wolken auf und wir schwangen uns schnell auf die Räder. Vor Rhena begann es zu tropfen und ein Gewitter kam bedrohlich näher. Wir fanden unter der Bahnlinie einen Unterstand und warteten in aller Ruhe das Gewitter ab. Es regnete nur noch wenig als wir, gut versorgt mit Regenkleidung, beschließen bis Boppard durchzufahren. Kurz davor hörte der Regen auf und wie auf Bestellung konnten wir dort den verdienten Kaffee genießen.
Die Teilnehmer, die in verschiedenen kleineren Gruppen nach Bacharach gefahren waren, verbrachten dort einen schönen Tag, genossen die gute Küche und die Atmosphäre im "Alten Posthof" und verschafften sich mit dem Aufstieg zur Burg Stahleck einen weiteren besondern Blick auf das Rheintal. Leider war man, angesichts der Tatsache, dass man nur 15km von Bingen entfernt war, etwas sorglos, was die Regenbekleidung betraf. So wurden einige ziemlich nass.
Wir trafen uns ein letztes Mal im "Geschwollenen Herz" zum Nachtessen. Walter resümierte noch einmal die Woche, bedankte sich bei allen für das harmonische Miteinander. Wir hatten ausgesprochenes Glück mit dem Wetter. Konnten alle Touren wie geplant durchführen und hatten keine Verletzungen zu beklagen. Lediglich ein platter Reifen veranlasste zu einem ungeplanten Stopp. Gut versorgt im Hotel Koeppel, im "Geschwollenen Herz" und im urigen "Gaggianer" und bestens betreut auf der Strecke durch Walter Scholl vorne und Heidi Scholl als Schlussfahrerin, genossen wir die erlebnisreichen Tage. Abteilungsleiterin Margarete Schaufelberger übergab ein kleines Geschenk an Käthe und Walter als Dankeschön von uns allen.