Radeln an Rhein und Nahe
Seite - 2 -

1. Tag Bingen - Bacharach - Oberwesel - St. Goar - Bingen 60 km Ab 7.30 Uhr versammelten wir uns um das reichhaltige Frühstückbüffet, um eine gute Grundlage für unsere Unternehmungen zu schaffen. Trotz Regenprognosen starteten wir wie vorgesehen um 9 Uhr in der kleinen Kapuzinergasse vor dem Hotel. Wir fuhren auf einem schönen, geteerten und ebenen Radweg am Rhein entlang. Es ging ein leichter Wind und es war nicht zu warm. Gerade recht für unsere erste Tour. Wie auf einer Perlenschnur reihte sich Burg an Burg, da waren natürlich Fotostopps unerlässlich. Das gegenüberliegende Städtchen Kaub mit der auf einer Felseninsel im Rhein gelegenen Burg Pfalzgrafenstein und der darüberliegenden Burg Gutenfels war eine größere Pause wert. Berühmt wurde Kaub überdies durch den preußischen General Blücher, der in der Neujahrsnacht 1813/1814 mit Hilfe der Kauber Lotsen und einer Pontonbrücke seine 60.000 Mann starke Armee und 20.000 Pferde über den Rhein setzte, um Napoleon aus Deutschland zu vertreiben. Vorbei an der imposanten Schönburg tauchte bald am anderen Rheinufer der ca.132 m hohe Schieferfelsen der Loreley auf. Hier ist der Rhein bis zu 25 m tief und nur 113 m breit. Nach 2½ Stunden war das Ziel St. Goar erreicht und wir hatten einen schönen Blick auf die Schwesterstadt St.Goarshausen mit Burg Katz. Bereits im 6.Jh. ließ sich der Heilige Goar gegenüber der Loreley an der Stelle der heutigen Stadt St. Goar nieder. Im Ortskern steht die ihm geweihte Stiftskirche mit gotischen Fresken. Die größte Touristenattraktion jedoch ist die Festung Rheinfels, sie ist die größte Burgruine am Rhein und thront über der Stadt. Zwei Stunden Aufenthalt wurden individuell gestaltet und nicht allen gelang es pünktlich zur vereinbarten Zeit zurückzukehren. Das Wetter wurde immer besser und so beschlossen wir auf dem Rückweg die malerischen Städtchen wie Oberwesel und Bacharach nicht nur von außen zu betrachten. Oberwesel gilt als eindrucksvolles städtebauliches Zeugnis des Mittelalters. Besonders sehenswert sind die Schönburg, die Liebfrauenkirche und die Pfarrkirche St.Martin. In Bacharach gefiel uns das mittelalterliche Stadtbild mit der alten Stadtbefestigung, die Burg Stahleck und vor allem das eindrucksvolle Ambiente des Alten Posthofs. Die restlichen 15km bis Bingen fuhren wir dann durch. Am Abend trafen wir uns am Rheinufer. Ein großer Teil der Gruppe folgte dem Vorschlag von Irene und Gerd in ein uriges Lokal. Blicke auf das Niederwalddenkmal, Rüdesheim, Ruine Ehrenfels, den Mäuseturm und den Ortsteil Bingerbrück begleiteten uns auf dem Weg. Das "geschwollene Herz" hatte Ruhetag und so fanden wir im "Gaggianer" ein besonderes Lokal. Originell und gemütlich, mit ungewöhnlichen Gerichten, die man sonst nicht so ohne weiteres auf einer Speisekarte findet. Mit einem anschließenden Bummel durch die Altstadt fand dieser erste Tag einen würdigen Abschluss.