Von der Pfinztalpforte zum Turmberg
29.09.2019 10 km

Organisation:  Heinz Geggus
Bericht:  Ellen Weida
Bilder:  Karlheinz Weida
Kalendarisch hat der Herbst Einzug ins Land gehalten. Just zu diesem Zeitpunkt verdrängen Tiefs aus dem Westen die stabilen Hochs der letzten Wochen. Doch wir haben, zusammen mit unserem Wanderfreund Heinz Geggus, der diese Tour zusammenstellte, Glück. Ein sonniger Sonntag, ein Lichtblick mit angenehmen Temperaturen, unterbricht die Regentage. So notwendig der Regen für die Natur ist, so wenig schätzen Wanderer das kühle Nass von oben.
So treffen sich am Bahnhof-West in Weingarten neun Wanderwillige und fahren mit dem 9 Uhr Zug nach Durlach. Weitere sechs Wanderfreunde warten dort auf uns und wir fahren zusammen weiter nach Grötzingen. An der Haltestelle Krappenmühlenweg ist Endstation für uns. Auf einer Brücke die uns an die Pfinz führt, gibt Heinz einige interessante Informationen zu der erstmals 985 als Grezingen (Grötzingen) erwähnte Ortschaft. Eine geruhsame Idylle empfängt uns an der Pfinz mit schönen Ausblicken auf die Kirchen von Berghausen. Der als "Finger Gottes" weit in Pfinztal hineinragende Turm der katholischen Christkönig-Kirche, mahnt und ruft die Menschen zur Einkehr und im weiteren Verlauf die evangelische Martinskirche. Heinz hat auch hier geschichtliche Daten zu Berghausen parat. Der bereits 771 erstmals urkundlich erwähnte Ort, hatte ebenso wie Grötzingen schwer unter den alliierten Bombenangriffen am 24.und 25. April 1944 zu leiden. Auf dem weiteren Weg kommen wir am Denkmal geschützten Gasthaus Laub vorbei. 1558 erbaut durch Hans Jakob Becker und seit 18 Generationen im Familienbesitz.
Wir durchqueren den Ort und erreichen auf der Bergetappe zunächst das Naturfreundehaus Berghausen, das sich an den Hopfenberg schmiegt. Mit jedem weiteren Schritt hinauf mehren sich die Ausblicke über die Rheinebene bis zu den Pfälzer Bergen. An einer Wegegabelung mit vielen Hinweisschildern Obsthof Wenz, Weinhof Rupp und vielfältigen Wanderwegen, laden zwei Bänke zu einer Verschnaufpause ein. Heinz bedankt sich mit feinen Spirituosen bei den Wanderern für ihre treue Gefolgschaft.
Von hier oben haben wir einen umfassenden Blick auf das Fraunhofer Institut für chem. Technologie, dessen Standort wir in Weingarten nur auf Grund des Windrades bestimmen können. Vorbei, an der durch den Flowtex-Skandal bekannten ehemaligen "Villa Schmider", sieht man im Rückblick den Hopfenberg und die Dächer von Berghausen. Vor uns der Rittnerthof und nur noch eine kurze Wegstrecke bis zu unserer Mittagseinkehr im heute wieder eröffneten Schützenhaus beim Turmberg. Dort treffen wir Elisabeth und Wolfgang, die sich mit dem Rad zu uns gesellen und auf Helmtraud, die sich mittels Bergbahn anschließt. Wir werden gut und schnell bedient im edlen Ambiente und die lebhafte Unterhaltung zeugt von der guten Laune der Gruppe, was man unschwer am anschließenden Gruppenfoto ablesen kann.
Beschwingt gehen wir nun abwärts an noblen Villen vorbei, durch die Steillagen der Durlacher Weinberge und genießen den ungewohnten Ausblick auf Durlach. Mit der Bahn geht es wieder zurück nach Weingarten. Eine schöne gemütliche Wanderung, die wieder einmal gezeigt hat, dass es in allernächster Nähe immer noch Ecken gibt, die man so nicht kennt.