Main-Stromberg-Weg Dreikönig 06.Jan.2018 |
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Organisation: Detlev Pfeiffer Bericht: Ellen Weida |
Bilder: Heinz Geggus Ellen Weida |
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Am Drei-Königs-Tag beginnt wie immer unsere Wandersaison. Es hat +7°C und es nieselt leicht. Der fast flehentlichen Bitte von Detlev Pfeiffer, sich vom Regen der letzten Woche nicht vom Wandern abhalten zu lassen, folgen 15 Personen und ein vierbeiniger Begleiter Shani. Wir besteigen am Bahnhof in Weingarten die S-Bahn und sind um 10 Uhr in Menzingen. Das Städtchen liegt in der Hügellandschaft des Kraichgaus, in einem Seitental des Eschbachs. Früher war die Gemarkung durch zahlreiche Hohlwege geprägt, hat aber durch eine vollständige Flurbereinigung in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ihren ursprünglichen Charakter weitgehend verloren. Etwas außerhalb von Menzingen schwenken wir, geführt vom roten Quadrat, in den Main-Stromberg-Weg ein. Ein Wanderweg von Frankfurt/Main bis nach Sternenfels (171 km), dem wir ca. 11 km bis nach Kürnbach folgen. Detlev findet für uns noch einen der übrig gebliebenen Hohlwege. Trotz des anhaltenden Nieselregens auf dem Weg hinauf, wird es allen ordentlich warm und die Wanderschuhe erhalten die entsprechende Patina. Selbst in dieser kargen Jahreszeit findet Alfred immer etwas Essbares. Er zeigt uns Judasohren, die sich um einen Baumstamm drapieren, Pilze an denen wir sonst achtlos vorbeigegangen wären. Wir erreichen eine offene Feldlandschaft und können rechts unter uns den Ort Bahnbrücken erkennen. Alle bringen gute Laune mit und die äußeren Bedingungen werden nicht als störend empfunden. Mittlerweile tut sich das 11 Uhr- Loch auf und eine Pause wird fällig. Die tragbare Minibar von Detlev mit leckerem Inhalt rundete den Stopp ab. Oberhalb von Zaisenhausen stellt der Wanderführer seine Kenntnisse über die Ortschaft unter Beweis. Zaisenhausen ist die kleinste Gemeinde im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg. Die fruchtbare Zaisenhäuser Gemarkung ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Archäologische Funde belegen dies. Aus der Römerzeit kann eine Villa Rustica nachgewiesen werden. Als wir dem Ort näher kommen, erkennen wir die eigenwillige moderne Turmkonstruktion der 1972 erbauten katholischen Kirche. In der Ortsmitte stehen wir unvermittelt vor der imposanten doppeltürmigen evangelischen Pfarrkirche. In den Jahren 1834-36 durch den Weinbrenner-Schüler Heinrich Hübsch erbaut. Sie nimmt, mit ihren 36 m hohen Türmen, im Ortsbild eine dominierende Stellung ein. An der Skulptur des Zaisenhäusener Esels vorbei gelangen wir vor die alte Zehntscheuer. Dieses alte Gemäuer scheint gut geeignet als Hintergrund für das Gruppenfoto der "junggebliebenen Wanderer". Unser weiterer Weg führt uns aus dem Ort wieder hinaus in die freie Natur. Die blattlosen Bäume am Wegesrand zeichnen mitunter bizarre Formen gegen den Himmel und von Ferne grüßt die Ravensburg zu uns herüber. Mittlerweile hört die sachte Berieselung von oben auf und wir gehen in wechselnder Folge auf und ab durch kleine Waldabschnitte, Weinberge und Felder. In der Ortsnähe von Kürnbach zeigt der Himmel plötzlich eine blaue und eine bewölkte Seite und außerdem muss der Organisator feststellen, dass seine Truppe zu schnell ist. Wir schlendern in aller Seelenruhe durch die schöne alte Ortsmitte von Kürnbach, die reich ist an historischen Gebäuden. Dann noch ein wenig ums Dorf herum, bis wir dann zum ausgemachten Zeitpunkt um 14 Uhr bei der Gaststätte am Minigolf Platz eintreffen. Es ist Zeit, alle haben Hunger und freuen sich auf einen Sitzplatz. Wir konnten bereits am Vormittag telefonisch unsere Bestellung aufgeben und so werden wir unglaublich zügig und freundlich verköstigt. Bereits um 15 Uhr stehen alle zum Abmarsch bereit. Noch eine kleine Wegstrecke zu Fuß, dann mit dem Bus auf "wundersame" Weise nach Oberderdingen und mit der Bahn nach Bretten. Von dort nach Bruchsal und dann zu guter Letzt nach Weingarten(Ankunft 16.35 Uhr). Alle Verbindungen waren bequem und so gut wie ohne Wartezeiten. Detlev hat wieder einmal die Messlatte für die Organisatoren hochgelegt. Er hat ein großes Lob verdient, nicht nur für heute sondern auch dafür, dass er alljährlich im Januar bereit ist eine Tour anzubieten. |