Auf dem Fernwanderweg Odenwald-Vogesen
23. Juni 2018; Wegstrecke: 12km

Organisation:  Heinz Geggus
Bericht:  Heinz Geggus
Bilder:  Heinz Geggus
              
Am Samstag, das Wetter versprach schön zu werden, trafen sich am Bahnhof 6 Personen die ein Teilstück des Fernwanderweges, von Ubstadt zur Odenwaldhütte erwandern wollten. In der S32 begrüßten wir unsere Wanderfreunde Irene, Gerd u. Peter aus Durlach die uns begleiten wollten.
Das Fahrziel unserer Reise war die Haltestelle Salzwiesenstraße in Ubstadt. Diese Haltestelle kannten alle, denn im Jahr zuvor wanderten wir von hier aus gen Norden.
Die Behauptung, dass nur Frauen beim Gespräch die Umgebung nicht wahrnehmen wurde an diesem Tag eindeutig widerlegt. Die gesamte Gruppe verpasste den Ausstieg. Also, flugs heraus und mit der nächsten Bahn zurück nach Ubstadt. Der Ort Ubstadt-Weiher besteht aus 4 Teilgemeinden: Ubstadt, Weiher, Stettfeld u. Zeutern mit 13200 Einwohnern. Ubstadt ist damit im Vergleich zu unserem Heimatdorf Weingarten um ca. 30 % größer. Ubstadt wurde bereits 769 im Lorscher Codex als Hubestat erwähnt.
Mit 20 minütiger Verspätung beginnen wir unsere Wanderung in Ubstadt auf 119m Meereshöhe. Wir wandern in freier Natur mit großflächigen Monokulturen, im Wald u. in der Stadt. Die Strecke bietet uns alles: Schotterwege, Straßen u. schöne verschlungene Pfade.
Zunächst ging es, schön von der Sonne beschienen, in Richtung Bruchsal los. Wir überquerten die Schnellbahntrasse, vorbei am Lindenhof u. Schleicherhof. Dort konnten Weinberge mit einem großen Behang bestaunen. Wir wünschen dem Winzer, dass das Wetter ihm hold bleibt.
Am Göcklesberg hatten wir freie Sicht in die Rheinebene mit Forst, Phillipsburg u. Bruchsal. Auf dem Weg nach Bruchsal kreuzten wir auch den "Jakobsweg" mit Gedenksteine "Stationen mit dem Feldkirchle". Leider konnten wir das Feldkirchle nicht besuchen - es war verschlossen. Danach erreichten wir ein Insektenhotel bei dem auch durstige Wanderer einkehren können. Junge Frauen luden uns zur Einkehr ein - doch leider war dies zeitlich nicht möglich. Nach ca. 80 Minuten erreichten wir Bruchsal.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bruchsal 976. 1248 wurde Bruchsal erstmals als Stadt bezeichnet.
Am 1. März 1945 wurde die Innenstadt durch einen Bombenangriff der United States Army Air Forces (USAAF) fast vollständig zerstört. Über 1000 der 12000 Einwohner zählenden Stadt verloren ihr Leben. Heute zählt Bruchsal 45000 Einwohner.
Bei einem Besuch in Bruchsal sollte man nicht versäumen, das Barockschloss mit dem berühmten Treppenhaus von Balthasar Neumann und das Deutsche Musikautomaten-Museum zu besuchen. Da wir jedoch alle nahe Bruchsal wohnen, haben wir die sehenswerten Gebäude von Bruchsal schon einige Male besucht. Daher wurde beschlossen, unsere Wanderung ohne einen Besuch dieser Stätten fortzusetzen.
An einem Besuch der Justizvollzugsanstalt Bruchsal war natürlich auch kein Interesse vorhanden. Das in den Jahren 1841-1848 erbaute "Männerzuchthaus" kann bis zu 600 Gefangene aufnehmen. Prominente Häftlinge waren der RAF-Terrorist Christian Klar (1982-2008) sowie der Serienmörder Heinrich Pommerenke, der von 1960 bis Ende 2006 dort in Haft war.
Durch einige Straßen, vorbei am Friedhof u. Gewann "Schweinsgrube" erreichten wir den höchsten Punkt unserer Wanderung (227Hm) das Kasernengelände der Bundeswehr. Nun ging es gemächlich begab zur Odenwaldhütte die wir um 13:00 Uhr - pünktlich auf die Minute - erreichten. Das Essen u. Trinken hat sehr gemundet. Eine Einkehr ist zu empfehlen.