Geroldsauer Wasserfälle
11 km ; 4 Stunden

Organisation:  Paul Martin
Bericht:  Ellen Weida
Bilder:  Karlheinz Weida
             
Wanderführer Paul Martin schickt an diesem Morgen bange Blicke zum Himmel, denn die Wetter App für die Wanderregion verhieß nichts Gutes. Dennoch erscheinen zehn Sympathisanten am Bahnhof in Weingarten, aller Voraussagen zum Trotz. Es ist warm aber ziemlich bewölkt, nur vereinzelt blinzelt die Sonne durch, als wir 8.36 Uhr in die Bahn einsteigen. In Durlach komplettiert Irene die Gruppe, ehe wir um 9.10 Uhr im Karlsruher Hbf. mit der Schwarzwaldbahn weiterfahren. Nach 20 Minuten Fahrzeit erreichen wir Baden-Baden. Mit dem Bus geht es nun weiter in Richtung Sand. Dem etwas schläfrigen und vielleicht auch ortsunkundigen Mitfahrer fiel zunächst nur die zauberhafte Landschaft auf. Herrliche kleine schmucke Ortschaften wechseln ab mit felsigen Waldpassagen bis der Ortschild Bühlertal ihr/ihm bewusst macht, dass es sich um eine Umleitung (warum auch immer) handelt und nicht um eine Reklametour für den neu geschaffenen "Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Die schöne kleine Kapelle "Zum guten Hirten" an der Bushaltestelle Sand ist trotz eindeutiger Beschilderung nicht offen und so fällt die vorgesehene Einkehr aus.
Mit einiger Verspätung können wir unsere Wanderung beginnen. Wir folgen zunächst der roten Raute leicht aufwärts, an dem Naturfreundehaus Badener Höhe vorbei, zum Herrenwieser Sattel 878m üNN, dem höchsten Punkt unserer Wanderung. Eine hübsche Ecke lädt uns zum Verweilen ein und bietet natürlich Gelegenheit das 11Uhr Loch zu stopfen. Just zu dem Zeitpunkt, als wir unsere Tour fortsetzten wollen, setzt Regen ein. Da wir uns im Vorfeld schon auf Regen eingestellt hatten, sind alle optimal vorbereitet. Von nun an geht es bergab. Der Weg führt an der Mittelfeldhütte vorbei und wird vom Urbach begleitet. Nach ungefähr einer Stunde hört der ohnehin nur leichte Regen auf und die Regenkleidung wird weggepackt. Wir durchschreiten ein sehr schönes Waldstück mit außergewöhnlich hohen Bäumen und kommen dann zu der Stelle an der sich der Urbach mit dem Harzbach vereint. Munter springt der Bach über die Steine und es gibt immer wieder lohnende Fotomotive. Weiter abwärts, noch vor dem Wasserfall, vereinigt sich der Harzbach, der mit seinen Zuflüssen den Nordwesthang der Badener Höhe entwässert, mit dem vom Westabhang des Nordschwarzwalds kommenden Grobbach. Wenige Meter von unserem Weg entfernt machen wir Bekanntschaft mit Highland Rindern und auf einem schönen Fußweg erreichen wir gegen 13.50 Uhr den Bütthof. Nach 100m wechselt man auf die andere Talseite und wandert auf gut angelegtem versichertem Steig, durch ein wildromantisches Bachtal mit schattigem und urwaldähnlichem Schluchtwald am Geroldsauer Wasserfall vorbei, zur Wasserfallhütte.
Der Wasserfall ist etwa neun Meter hoch und wird durch eine Gefällstufe im Bühlergranit gebildet. Besonders faszinierend ist sicher das Erlebnis in der Blütezeit des Rhododendrons von Anfang Mai bis Juni, wenn Hunderte von blühenden Büschen den Wasserfall umrahmen. Leider kommen wir nicht mehr in den vollen Genuss dieses Anblicks, da die Hauptblütezeit vorüber ist und die Regenfälle der letzten Wochen ihr übriges taten.
Wir schlendern weiter den Wildbach entlang und schon vom weitem sehen wir Geroldsau vor uns liegen. Herrliche Blumenwiesen säumen den Weg bis zum Ort und Alfred fügt mit dem Orangeroten und Gelben Habichtskraut noch spezielle Farbtupfer hinzu. Die abschließend geplante Einkehr in das Gasthaus Auerhahn bewahrt uns vor einem heftigen Gewitterregen der kurz nach unserer Ankunft über Geroldsau herunterprasselt und rundete die interessante Wanderung gebührend ab. Zur gut geplanten Tour gehört natürlich auch die Bushaltestelle gleich neben der Gaststätte und die zufriedenen Gesichter der Teilnehmer sind der schönste Lohn für die Organisatoren.