Wanderung durch Hohlwege im Kraichgau
06.01.2012
Wanderführer:  Detlev Pfeiffer
Berichte: Detlev Pfeiffer
Fotos: Heinz Geggus
Nur sieben Wanderinnen und Wanderer treffen sich morgens am Tag der Heiligen drei Könige am Bahnhof in Weingarten zur ersten Wanderung des Jahres 2012. Was ist passiert? Am Tag zuvor und bis in die Nacht hinein hat das Tief "Andrea" Sturm und Regen gebracht. Da traut sich wohl so mancher nicht aus dem Haus um nach "Auwinsheim" zu fahren. Das ist der alte Name der erstmals 771 erwähnten Orte Unter- und Oberöwisheim, die nach 500-jähriger Trennung und unterschiedlicher Geschichte heute als Stadtteile von Kraichtal wieder vereint sind.
Die S-Bahn bringt uns zum Bahnhof nach Oberöwisheim, wo wir unsere Tour durch die Hohlwege des Kraichgaus beginnen. Zunächst gehen wir ein Stück durch den Ort, dann entlang des Dorfbaches, um nach Osten abzweigend den ersten Aufstieg durch einen Hohlweg in Angriff zu nehmen. Oben angekommen, haben wir eine sehr gute Fernsicht (laut Wetterbericht bis zu 70 km) so dass wir die Pfälzer Berge sehen können. Uns interessiert aber noch viel mehr ein Gebilde aus Heu, das die Abmessungen eines ausgewachsenen Wohnblocks einer Großstadt aufweist. Durch Streuobstwiesen und entlang der Weinberge gehen wir, teilweise durch einen Hohlweg, talwärts um dann den Kleinen Kraichbach zu überqueren, den wir vorher unter dem Namen Dorfbach schon kennen lernen durften. Kurze Zeit später legen wir auf einem Freizeitgelände eine kleine Vesperpause ein.
Danach erreichen wir nach wenigen Metern eine der schönsten und am besten erhaltenen Hohlwege des Kraichgaus, die 600 m lange und bis zu 12 Meter tiefe "Galgenhohle". Obwohl der Jahreszeit entsprechend kein Laub an den Bäumen hängt, können wir uns gut vorstellen, wie dunkel es hier im Sommer sein muss. Beim Fotografieren wundert sich Heinz, wie wenig Licht er doch hat, obwohl wir nur, wie übrigens auf der ganzen Tour, nur eine leichte bis mittlere Bewölkung ohne Regen haben. Dieses Wetter hat uns unser Wanderführer Detlev Pfeiffer versprochen, der die Wetterprognosen eifrig im Internet verfolgt hat. Durch diverse Hohlwege und durch Streuobstwiesen und Felder im Wechsel bewegen wir uns jetzt wieder in Richtung Oberöwisheim um dann in Sichtweite des Ortes einen scharfen Knick nach rechts Richtung Unteröwisheim zu machen. Es gibt ja noch mehr Hohlwege, die wir noch begehen müssen. Im Kraichtaler Hof direkt am Bahnhof in Unteröwisheim lassen wir die Wanderung ausklingen.
Anmerkung der Mitwanderinnen u. Mitwanderer: Lieber Detlev, am Ende der Wanderung haben wir uns gefreut, das Risiko des "getauft" werdens auf uns genommen zu haben. Wir danken Dir für diese lehrreiche Führung.
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